10 Jahre ist es her, dass in Edingen-Neckarhausen die ersten Menschen der großen Flüchtlingswelle ankamen. Wie war die Stimmung damals? Die meisten Deutschen empfanden hauptsächlich Mitgefühl für die Flüchtenden, die sich vor allem aus Syrien auf den Weg gemacht hatten, um dem Krieg und Elend in ihrer Heimat zu entfliehen. In unserer Gemeinde sammelte sich schon im Juli ein Bündnis für Flüchtlingshilfe und bereitete sich auf unterstützende Maßnahmen für die Ankömmlinge vor. Bei ersten Versammlungen war der Bürgersaal nicht groß genug um die hilfsbereiten Bürgerinnen und Bürger zu fassen. Angela Merkel sagte am 31. August 2015: “Ich sage ganz einfach: Deutschland ist ein starkes Land. Das Motiv, mit dem wir an diese Dinge herangehen, muss sein: Wir haben so vieles geschafft – wir schaffen das!“ Wir wussten damals auch schon, dass es nicht einfach sein würde, und die Erfahrungen haben das bestätigt. Aber was war das für eine Einstellung, was für ein Selbstbewusstsein, was für eine moralische Haltung!
Heute warten in Pakistan, an der afghanischen Grenze noch über 2000 ehemalige Mitarbeiter, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der deutschen Armee und deren Angehörige auf eine Einreise nach Deutschland, über 200 von Ihnen wurden letzte Woche bereits wieder verhaftet und in ihr Heimatland abgeschoben, teils Frauen und Mädchen. Alle sind mehrfach überprüft, haben seit 18 Monaten eine feste Zusage der Bundesregierung und werden doch weiterhin im Stich gelassen. Was für eine Schande für unser Land!
Es geht nicht nur um die Haltung gegenüber Flüchtlingen. Auch angesichts der Klimakrise ist Deutschland nicht mehr Vorreiter sondern Schlusslicht. Gegenüber Trumps Zollpolitik finden wir keine starke Antwort sondern wir machen ihm Komplimente und verlogene Kompromissangebote. Warum packen wir eine Reform unserer Sozialsysteme nicht gemeinsam an? Warum tun wir uns so schwer, den starken Schultern mehr zu zuzumuten und die Schwachen zu entlasten?
Warum waren wir damals mutig und sind nun kleinmütig? (WH)
PFAS und TFA im Trinkwasser: Was bedeutet das für uns?
Darüber spricht die Landtagsabgeordnete Fadime Tuncer am Montag, dem 14. Juli ab 20 Uhr im Bürgersaal des Rathauses Edingen mit Fachleuten und interessierten Bürger:innen.
Was hat es mit der Einleitung von TFA in den Neckar durch die Bad Wimpfener Firma Solvay auf sich?
Warum musste Solvay sein Werk in der französischen Gemeinde Salindres schließen, nachdem die Firma den größten Teil ihre TFA-Produktion dorthin verlegt hat?
Wie ist die Gesetzeslage, welche Grenzwerte gelten? Wie giftig sind die sogenannte Ewigkeitschemikalien, die in Kosmetika, Kleidung und anderen Alltagsgegenständen verwendet werden? Und was können wir heute tun?
Mit Fadime Tuncer diskutieren u.a. Dr. Andre Baumann aus Schwetzingen, Biologe und Staatssekretär im baden-württembergischen Umweltministerium, Dr. Ursula Schmollinger aus Ladenburg, Ärztin und Grüne Kreisrätin im Kreistag des Rhein-Neckar-Kreises sowie der Journalist und Buchautor Gunter Haug, der mit seinen Recherchen für die Zeitschrift „Kontext“ entscheidend zur Aufklärung bei diesem Thema beigetragen hat.
Wir freuen uns sehr, Sie zu dieser hochkarätig besetzten Veranstaltung einladen zu können.
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